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Hamsters for Healing oder die Geschichte meines Hamsters

Die Geschichte mit meinem Hamster begann eigentlich vor vielen vielen Jahren. Ich weiß gar nicht mehr genau, vor wie vielen Jahren. Aber bestimmt waren es mehr als zwanzig.
Ich war damals krank und machte in diesem Zusammenhang mit meinem behandelnden Arzt eine Sitzung in Familienstellen, bei der eine Heilerin anwesend war. Sie empfahl mir am Ende der Sitzung, mir ein Haustier zuzulegen. Doch ich konnte mich mit dieser Idee nicht wirklich anfreunden. Ich wollte lieber reisen.
Also bin ich gereist. Jahrelang habe ich nichts anderes gemacht als zu Reisen. Ich habe sogar reisend gelebt, denn Reisen war meine Leidenschaft und ich habe meine Leidenschaft zu meinem Leben gemacht. Und das Ganze dann unter anderem auch hier auf diesem Blog beschrieben …

Ich habe mir dabei immer mal wieder überlegt, mir einen Hund anzuschaffen, denn schließlich lebte ich zwei Jahre alleine als Frau in einem Wagen. Genauer gesagt in einem halb ausgebauten LKW. Die Leute, die im Wagen leben haben fast alle einen Hund. Das ist sehr praktisch, da sie bellen, wenn sich jemand dem Wagen nähert und das schreckt so manchen ab. Ich stand deswegen allerdings auch nie alleine irgendwo in der Natur. Mir wollten auch immer wieder mal Leute, bei denen ich gerade zu Besuch war, ihre jungen Katzen andrehen, aber ohne ein richtiges Zuhause, war daran ja gar nicht zu denken. Auf jeden Fall hatte ich mich immer mal wieder gegen ein Tier entschieden.
Und jetzt kam es im Dezember letzten Jahres dazu, dass ich in eine Zoohandlung ging. Ein neuer Bekannter hatte mich mitgenommen in einen Baumarkt in der nächstgrößeren Stadt, in dem ich einige Dinge für meinen Garten kaufte. Und dann erinnerte ich mich an den Weg des Künstlers, einem Buch von Julia Cameron, bei dem es eine Aufgabe war, doch mal in Geschäfte zu gehen, in die wir normal nicht gehen, um etwas komplett anderes zu erleben.
Also ging ich in die Zoohandlung, die zwei Geschäfte weiter war.
Und dort sah ich einen Zwerghamster! Er verbuddelte sich sofort in dem Buddelturm, nachdem er mich erblickt hatte und ward nicht mehr gesehen, aber genau das hat es mir angetan. Er ging mir gar nicht mehr aus dem Kopf. Ein Zwerghamster! Er war grau.

Am nächsten Tag – ich war gerade in einem Video-Call – dachte ich, da bewegt sich doch etwas rosafarbenes im Käfig! Bei genauerem Hinsehen entpuppte es sich als ein nacktes Hamsterbaby, um dessen Leben ich schon bangte, so wie es ganz alleine draußen im Streu lag, ohne, dass die Mutter Notiz davon genommen zu haben schien.
Ich hielt mich lange damit zurück, in das Häuschen zu schauen wie viele Junge sie geboren hatte, um die Mutter eben nicht in Stress zu versetzen und ein Junges zu verlieren. Als ich sie dann mal sah, waren es zu viele, um sie zu zählen. Einmal zählte ich dann dreizehn, ein anderes Mal gar fünfzehn Junge. Und dabei blieb es. Der Rekord liegt übrigens bei siebzehn Jungen, las ich dann im Internet.

Die Freude war groß, als das erste Junge das erste Mal im Käfig herumlief und wurde um so größer, je mehr Junge sich im Käfig herumbewegten. Ich fing an, Videos zu machen und sie auf WhatsApp und auf meinem Youtube-Kanal https://www.youtube.com/channel/UCT-QRNSLEp3al8IJxkEjE9w zu teilen. Ich hatte eine echte Freude damit, ihre Entwicklung und ihr Wachstum zu beobachten. Irgendwann begannen sie, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Neben Hamsterfutter liebten sie Salat und dann später Löwenzahn. Das war ihr Favorit. Ich kam kaum mit dem Sammeln hinterher.

Ich war immer wieder in der Zoohandlung zu Gast, um mich über dies und jenes zu informieren und vor allem auch zu fragen, ob sie die Jungen nehmen würden.
„Wenn wir Platz haben, nehmen wir sie“. Sie notierte meine Telefonnummer. Sie wollten sie aber erst nach sechs Wochen nehmen. „Dann lernen sie noch Sozialverhalten“. Tatsächlich nahmen sie fünf dann Junge.
Daneben probierte ich, sie per Kleinanzeigen und Aushängen unter zu bekommen, aber das war gar nicht so einfach, wie ich feststellte. Aber nach und nach kamen vor allem Familien mit Kindern zu mir, die sich einen der Kleinen aussuchten. Bei den meisten war es interessanterweise so, dass die Kinder sich schon lange einen Hamster gewünscht haben und ihn dann zum Geburtstag geschenkt bekamen. Schließlich habe ich sie alle gut untergebracht.

Nur einen der Kleinen behielt ich: einen Behinderten, der keine Hinterfüße hat. Er war derjenige, der mir am meisten zugewandt war und immer an den Käfigrand kam, wenn ich den Raum betrat. Ein ganz süßer! Ich habe ihm den französischen Namen Maurice gegeben.


Auf jeden Fall habe ich gemerkt, wie heilsam es doch ist, Tiere um sich zu haben. Es wird ja immer wieder behauptet, dass die Lebenserwartung höher ist, wenn man ein Tier hält und sich um es kümmert. Die Heilerin hatte also recht. Ich bin dank ihnen gut durch den Winter gekommen und habe ein ganzes Stück mehr Selbstliebe entwickelt. Sie sind definitiv auch etwas für mein inneres Kind. Sie zeugen vom Wunder des Lebens. Deshalb habe ich sie Hamsters for healing genannt!

Die Hamstermama mit ihren kleinen beim Joghurtschlecken

Meine vielen Hamstervideos, die ich gemacht habe, findet Ihr hier in meiner Playlist:

https://studio.youtube.com/playlist/PLFPeSF3l5I7S1PzX6zKU4lT3AnCOhGHcZ/videos

Das spektalulärste ist wie ich finde, das hier:

Hamsterbabys als Kletterhelden

Viel Spaß beim Anschauen!

Mehr von mir zu Lesen oder Anschauen findet Ihr hier: https://linktr.ee/SilviaFischer