Mark Boyle’s Buch vom Leben ohne Geld

Letzthin lernte ich auf einem Flohmarkt, auf dem ich wieder Mal ein paar gefundene Sachen an den Mann bringen wollte, einen netten Englaender kennen, der mir sofort symphatisch war.
« Ich wohne auf einem Boot nicht weit von hier. Komm doch mal vorbei. Dort kannst du auch mit deinem Bus stehen. Ein Mann in einem Wohnmobil steht auch oefters auf dem Parkplatz. Es ist ruhig und dich stoert dort niemand. »
Er malte mir die Wegbeschreibung auf einen Zettel und am Abend ging ich zu ihm.
Phil war erfreut, mich zu sehen, kochte mir ein koestliches Gericht aus Nudeln und frischem Gemuese und wir erzaehlten uns gegenseitig aus unserem Leben. Als ich ihm von meinem komplett freeganen Dasein vor zwei Jahren berichtete, drueckte er mir ein Buch in die Hand.
« Da hab ich was fuer dich. Das koennte dich interessieren. Er hat auch ein Jahr ohne Geld gelebt. Mir hat es gefallen, auch wenn ich nicht ganz ohne Geld leben moechte. Er gibt eine Reihe von guten Tips.Du kannst es behalten.»
So las in in einer der darauffolgenden Naechte, in der ich ausnahmsweise kostenlosen Strom und somit Licht und Heizung umsonst hatte, das ganze Buch bis zum Ende durch. Und nun moechte ich es weiterempfehlen fuer diejenigen, die es noch nicht (auf englisch) kennen, denn es erscheint am 20. Februar auf deutsch beim Goldmann Verlag unter dem Titel:
« Der Mann ohne Geld: Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung. »

Ich hatte schon von ihm gehoert, aber das Buch nie selbst in den Haenden. Was mir besonders daran gefiel ist, dass er einen Wohnwagen und ein Grundstueck zur Verfuegung gestellt bekam, um sein Experiment durchzufuehren. Insofern ist er ein wirklich positives Beispiel (noch mehr als ich), denn er zeigt noch mehr, dass wer geldlos leben will, wirklich alles bekommt, was er/sie dazu braucht. Mark schreibt auch ueber seine Beweggruende und spricht damit viele Probleme unserer Zeit an, die er durch seine Lebensweise geloest hat, denn er lebte kann man sagen « oekologisch korrekt ». Und gibt Hinweise, wie man ihm gleichtun kann: wie man Komposttoiletten baut, Papier aus Pilzen herstellt ,einen einfachen Herd zum Feuern mit Holz baut und und und.
Wir erfahren, welche Schwierigkeiten Mark zu ueberwinden hatte, welch schoene Momente es gab und am Ende, dass es das bisher schoenste Jahr in seinem Leben war. Eine Menge von Websites zum Gratis-Dasein sind ebenfalls zu finden, wie auch seine Website der Freeconomy Community, die unter http://www.justfortheloveofit.org zu finden ist. Hier koennen sich alle am geldlosen Leben Interessierten austauschen; die Seite hat allerdings ihren Fokus auf England.
Mark Boyle hatte ein riesiges Presseecho, da er das Jahr im voraus plante und die ueberaus interessierten Medien zur Berichterstattung einlud.
Sein Buch ist unbedingt lesenswert fuer alle, die Lust haben auf ein anderes Leben; es ist uneingeschraenkt empfehlenswert!

3 Kommentare zu “Mark Boyle’s Buch vom Leben ohne Geld

  1. Das hört sich ja toll an. Für mich wäre das aber nichts, da ich ganz viel Wert auf normale, am besten sogar Sagrotan gereinigte Toiletten lege. Ich habe auch immer Desinfektionsmittel in der Handtasche. Da kann ich irgendwie einfach nicht aus meiner Haut.

    Ich ziehe aber dennoch vor jedem den Hut, der so Abenteuerlustig ist! Schöne Story 🙂

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  2. Ich denke auch, dass jeder Mensch einige Dinge beherzigen kann, auch wenn er nicht in die Fußstapfen des Autors tritt und auf sämtlichen Luxus verzichtet. Obwohl ich mein WC gegenüber einem Erdloch nicht gerade als Luxus ansehe. Aber trotzdem, ein interessantes Buch mit vielen Denkanstößen.

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